Welche Bildung braucht die Digitalisierung?

Frau Niederer und Frau Schattmann mit Grundschülern der Herzog Philipp Verbandschule Altshausen beim 5. Bildungsforum in Oberschwaben

Welche Bildung braucht die Digitalisierung?

Schwungvoll eröffnete das Projektorchester des Staatlichen Schulamtes Biberach unter Leitung von Annegret Pfeil das 5. Bildungsforum in Oberschwaben in der Biberacher Gigelberghalle. Rund 130 Teilnehmende hatten sich zu dem Bildungstag der Evangelischen Landeskirche eingefunden. Oberkirchenrat Dr. Norbert Lurz aus Stuttgart begrüßte neben Oberbürgermeister Norbert Zeidler auch Schulamtsdirektor Achim Schwarz aus Biberach und Schulamtsdirektor Ulrich Damm aus Markdorf. Lurz betonte die Bedeutung der Digitalisierung auch für die Evangelische Landeskirche in Württemberg.

Prälatin Gabriele Wulz aus Ulm, leitete ihre biblische Besinnung mit der Vorbemerkung ein, angesichts des Themas „Welche Bildung braucht die Digitalisierung?“ vor einer Herausforderung zu stehen. Unter anderem brachte sie dann Hate Speech und Face News mit den Spöttern in Psalm 73 in Verbindung.

Die Hauptreferentin Frau Prof. Dr. Ilona Nord aus Würzburg beantwortete die über dem Tag stehende Frage zusammenfassend so, dass digitale Kompetenzen fachlich gefördert und fachliche Kompetenzen zugleich digital gefördert werden müssen. Dies veranschaulichte sie unter anderem am Beispiel eines Projektes, wo junge Menschen unterschiedlicher Herkunft Bilder zu dem aussuchen konnten, was sie mit ihrem „Zuhause-Gefühl“ verbinden. Dies wurde dann durch einen Satz kommentiert. Die Ergebnisse wurden digital veröffentlicht. Sie regten zu Kommentaren an. Nord war wichtig, darauf hinzuweisen, dass sich auch Religionen durch die Digitalisierung verändern.

Aus der digitalen Schulpraxis der Herzog-Philipp- Verbandschule Altshausen berichteten dann die Lehrerinnen Stefanie Niederer und Isabell Schattmann, die zudem noch sechs Grundschüler mitgebracht hatten. Sehr anschaulich konnten die Besucher der Veranstaltung miterleben, wie der gezielte Einsatz digitaler Medien dem Unterricht zugute kommt. Zugleich wurde deutlich, dass die alte Kreidetafel noch nützlich ist.

Nach der Mittagspause wurden in der Pflugschule verschiedenste Arbeitsgruppen angeboten. Die Frage, was man tun kann, wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr digital im „Gleichgewicht“ sind, spielte bei den Arbeitsgruppen zum Beispiel genauso eine Rolle wie die Veränderung der Berufsausbildung durch die Digitalisierung.

Die evangelischen Schuldekane aus Ulm, Biberach und Ravensburg wollen in zwei Jahren den nächsten Bildungstag für Oberschwaben anbieten.

11.03.2020 Michael Pfeiffer,
Schuldekan des Kirchenbezirkes Biberach, Pfarrer und Supervisor (DGfP)