Das Klassenlehrerprinzip

 

Schülerinnen und Schüler brauchen heute mehr als eine perfekte Organisation von Unterricht. Sie brauchen Lehrerinnen und Lehrer, die einerseits den Stoff vermitteln, andererseits aber auch auf ihre persönlichen Bedürfnisse eingehen.Sie brauchen eine Bezugsperson, mit der man sich austauschen kann und zu der man ein vertrauensvolles Verhältnis hat und über Probleme sprechen kann. Diese Aufgabe erfüllt an unserer Schule die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, ist es notwendig, dass die Klassenlehrerin in der Klasse möglichst viele Stunden übernimmt. Im Gegensatz zum Fachlehrersystem, bei dem die Kollegin in der Klasse nur ihr Fach unterrichtet, hat die Klassenlehrerin in der Woche mindestens 10 Stunden, besser noch 15 und mehr Stunden in ihrer Klasse.

Für die Lernorganisation bringt das Klassenlehrerprinzip eine Reihe von Vorteilen. Der Bildungsplan sieht Themenfelder vor, die in mehreren Fächern zur selben Zeit verwirklicht werden sollen. Die Klassenlehrerin hat nun durch das Unterrichten mehrerer Fächer die Möglichkeit, fächerverbindende Arbeitsweisen und projektartigen Unterricht besser zu verwirklichen, zum Beispiel in Form von Epochenunterricht.

Beim Klassenlehrerprinzip lernen sich Lehrer und Schüler im Lauf von zwei Jahren auf Grund der hohen Stundenzahl des Lehrers in der Klasse sehr gut kennen und verstehen. Dies ist wichtig, um Konflikte erkennen und lösen zu lernen. Die Lehrer können die Schülerpersönlichkeiten gut kennen lernen und haben so die Möglichkeit sowohl auf aktuelle Ereignisse angemessen zu reagieren wie auch langfristig mit den Eltern zusammen die Kinder in der Erziehung zu begleiten.

Für die Eltern ist das Klassenlehrerprinzip eine sehr gute Einrichtung. Sie müssen nicht mit vielen Lehrern reden, damit sie ein Bild über das Verhalten und die Leistungen ihrer Tochter oder ihres Sohnes in der Schule erhalten, sondern es reicht im allgemeinen aus, wenn sie einen kontinuierlichen Kontakt mit der Klassenlehrerin aufbauen. Diese wird von den Fachlehrern ständig informiert und erhält so immer ein sehr gutes Gesamtbild des Schülers. Auf diese Weise können Lehrer und Eltern gemeinsam und sehr wirkungsvoll langfristig Erziehungskonzepte umsetzen.